Was ist eine TFCC-Läsion ?
Bei einer TFCC-Läsion handelt es sich um eine Verletzung der wichtigsten Verbindung im Handgelenk, dem TFCC, kurz für Triangular fibrocartilage complex. Das TFCC, auch Diskus triangularis genannt, ist eine dreieckige Bänder-Knorpel-Verbindung zwischen Elle, Handwurzelknochen und Speiche.
Wenn das Handgelenk bei Stütz- und Drehbewegungen auf der Kleinfingerseite (Ellenseite bzw. Ulnaseite) sticht und schmerzt, dann kann auch bei äußerlich unauffälligem Handgelenk eine Schädigung des sogenannten triangulären fibrokartilaginären Komplexes (TFCC) die Ursache sein. Dabei handelt es sich um einen komplizierten Bandkomplex, in dessen Zentrum eine knorpelige Platte wie eine Art Puffer zwischen dem Kopf der Elle (Ulna) und den Handwurzelknochen liegt. Diese Platte wird als Discus bezeichnet und ist in seiner Funktion vergleichbar dem Meniskus im Kniegelenk.
Wie der Meniskus, so kann auch der Discus/ der TFCC-Komplex akut durch einen Unfall, oder degenerativ (durch Verschleiß bedingt), geschädigt sein.
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Traumatische akute Läsion
Eine starke plötzliche Drehbelastung bei (Sport-)Unfällen oder Stürzen ist eine häufige Ursache für einen akuten Riss im TFCC. Darüber hinaus zählt die TFCC-Verletzung auch zu den möglichen Begleitverletzungen bei einem Handgelenksbruch.
Bei einer schwerwiegenden Verletzung kann neben den Schmerzen auch eine Instabilität des Handgelenkes sowie des körperfernen Gelenkes zwischen Speiche und Elle auftreten.
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Degenerative Schädigung
Über- oder Fehlbelastungen des Handgelenks sind die Ursache für abnutzungsbedingte Schädigungen des TFCC-Komplexes. Ebenso, wie auch Gewebsveränderungen im Rahmen von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Mit zunehmendem Alter zeigt der TFCC aber auch ohne besondere Umstände einen zunehmenden Verschleiß, der Beschwerden verursachen kann. Eine weitere häufige Ursache ist das sogenannte Impaktionssyndrom der Elle (Ulna-Impaction-Syndrom).
Im Rahmen der Abklärung werden neben der Krankenvorgeschichte und der nachfolgenden klinischen Untersuchung bildgebende Verfahren eingesetzt. Konventionelle Röntgenaufnahmen und Funktionsaufnahmen werden durchgeführt und danach meist eine MRT-Untersuchung veranlasst.
Im Gegensatz zur MRT- Untersuchung des Kniegelenkes, die einen Meniskusschaden in Form und Ausprägung definitiv beurteilen lässt, ist die Aussagekraft der MRT- Untersuchung des Handgelenkes aufgrund des komplexen dreidimensionalen Aufbaus des TFCC-Komplexes hinsichtlich der Erkennung von Verletzungen desselbigen stark begrenzt.
Letztlich kann bei anhaltenden Beschwerden häufig nur eine Handgelenksspiegelung den nötigen Informationsgewinn geben, ermöglicht aber zugleich auch ein therapeutisches Handeln.